Urlaub in Maine und meine letzten Tage als Au Pair

Jetzt ist es also so weit: jetzt kann ich euch von meinem letzen Monat als Au pair berichten. Man oh man fühlt es sich komisch an, das  zu schreiben!

Der Juli begann zu allererst mal wieder mit einer kleinen Panne. Während meine Gastfamilie übers Wochenende nämlich bei einem Softball Tournament war, passte ich für die 2 Tage auf Ukko auf. Es waren unglaubliche 38 Grad draußen und es kam, wie es kommen musste - die Klimaanlage fiel aus. Da saßen wir also bei ca. 35 Grad im Haus und versuchten uns irgendwie abzukühlen. Ich war so froh, als am Montag, nach 3 Tagen ohne Air conditioning, endlich jemand kam, um das zu reparieren!

Die erste Juli Woche verlief dann richtig gut. Montag und Dienstag spielte ich mit den Kindern die meiste Zeit Zuhause im Garten, ich hatte ein Au Pair Meeting, bei dem wir auf dem Erie Kanal paddelten und am Mittwoch war schon der 4th of July. Wir hatten einen schönen Familientag, hatten ganz traditionell ein Barbecue und schauten uns abends die Fireworks an. Auch der Rest der Woche verlief super. Die Kids und ich hatten eine Wasserballon und Paintball Schlacht, die Mädels gingen mit Freunden bowlen und am Wochenende veranstalteten wir mal wieder einen Harry Potter Movie Marathon.  

Auch die nächste Woche verlief zunächst mal nicht anders... In den Ferien ist es halt immer so, dass wir fast jeden Tag etwas unternehmen. SO waren wir diese Woche zum Beispiel Frozen Yoghurt essen, waren im Trampolinpark und holten in der Bibliothek einen Film. Mittwoch musste ich mich dann mal einer ganz neuen Challenge stellen. Elizabeth und ich hatten nämlich beschlossen, schon an diesem Tag nach Maine bzw. zunächst erstmal nach Hopkinton zu fahren, wo wir für die nächsten Tage Urlaub machen würden. Und während Elizabeth also bei der Arbeit war, war ich für das Packen zuständig. So packte ich also meine Sachen, die Sachen der Kinder, das Futter für den Hund und jegliches Spielzeug, was die Kinder unbedingt mitnehmen wollten... Das Zeug dann alles ins Auto zu bekommen, war nochmal eine ganz neue Challenge.  Schlussendlich klappte aber alles, sodass wir (fast) pünktlich los fuhren und nach einer Nacht in Hopkinton am Donnerstag schon in Maine ankamen.

Die Zeit in Maine war dann auch absolut unbeschreiblich! Ich will gar nicht zu sehr ins Detail gehen, aber es gibt einfach so viele Dinge, die Maine zu einem ganz besonderen Ort machen. Man muss sich vorstellen, dass wirklich jeder in der Familie sich das ganze Jahr auf den gemeinsamen Urlaub dort freut und wenn man dann wirklich da ist, versucht einfach jeder das beste draus zu machen. Wir gingen jeden Tag schwimmen, fuhren zum Strand, suchten nach Muscheln und Seaglass, machten eine kleine Bootstour zur nächstgelegenen Insel, gingen in einen Kletterpark und vieles mehr. Ich habe die Zeit mit der gesamten Familie nochmal so richtig genossen! Leider kam dann auch schon der erste Abschied. Allison, Will und Wyatt fuhren nämlich schon ein paar Tage früher nach Hause. Was soll ich sagen... der Abschied war schwer und es flossen definitiv Tränen. Ich glaube im Vergleich zu dem endgültigen Abschied von meinen Gasteltern und Kids ist das aber noch nichts...

Nach 10 Tagen in Maine und dem Abschied von den Großeltern ging es für uns wieder nach Hause und meine letzte Woche begann. Leider, leider, leider regnete es fast die gesamte Woche durch, doch wir machten einfach das Beste draus - wir schauten Filme, machten Eis Creme selbst, bastelten und hatten Playdates. Freitag kam dann nach 2 Monaten auch mein Gastvater wieder nach Hause. Ich hatte echt erwartet, dass es irgendwie komisch sein wird, aber ganz im Gegenteil! Es fühlte sich so an, als wäre er nie weg gewesen. Die Familie ist jetzt also wieder komplett.

Das Wochenende war dann das reinste Gefühlschaos. Ich weiß nicht, ob ich das hier schonmal so offen gesagt habe, aber ich bin einfach noch gar nicht bereit, nach Hause zu kommen! Ich kann mir einfach gar nicht vorstellen, meiner Gastfamilie goodbye zu sagen und sie erstmal nicht mehr jeden Tag zu sehen. Schon allein der Gedanke daran macht mich traurig. Es ist irgendwie nicht das selbe wie vor 2 Jahren, als ich die Leute Zuhause verabschiedet habe. Ich weiß, dass ich zu den Leuten Zuhause immer Kontakt haben werde - no matter what, und natürlich hoffe ich auch (und ich bin mir ziemlich sicher), dass es mit meiner Gastfamilie genauso wird, aber deren Leben geht halt auch weiter... Es kommt ein neues Au Pair, die Kinder werden älter und verändern sich viel zu schnell. Egal, wie oft ich zu Besuch kommen werde, mein Leben hier wird nie wieder so sein, wie es jetzt gerade ist.

Wie auch immer... Am Samstag traf mich das alles nochmal mit voller Wucht. Ich verabschiedete vormittags meine Freunde, spendete meine Kleidung, machte noch ein paar letzte Erledigungen und fing an, meine Koffer zur Probe zu packen. Als dann auch noch meine Gastmutter anfing zu weinen, als sie sah, dass ich packe, wurde alles zu viel. Zum Glück wurde der Sonntag ein besserer Tag. Wir machten nochmal einen letzten gemeinsamen Familienausflug und wanderten im Wasserfall. Anschließend ließen wir den Tag mit Ice Cream ausklingen.

Tja, die letzten beiden Tage waren auch nochmal ein richtiges Auf und Ab... Am Montag ging ich mit den Kindern ein letztes Mal zum Gokart fahren, was ein absolutes Highlight war und am Dienstag führte Tom uns zur Feier des Tages zum Lunch aus und ich ging anschließend mit den Kindern schwimmen. Solange ich mit den Kindern zusammen war, war eigentlich alles gut. Ich habe ihnen schon angemerkt, dass sie wissen, dass ich jetzt gehe. Vor allem Julia hat mir immer öfter Karten gebastelt, auf denen steht, wie sehr sie mich vermissen wird. So was brachte mich natürlich immer wieder zum weinen, genauso wie meine Gastmutter, der man so sehr ansah, wie sehr sie die Situation beschäftigte. Wir hatten Dienstag nochmal einen richtig schönen Abend. Wir gingen zur Dairy (meinem lieblings Eisladen) und verbrachten ganz viel Zeit als Familie.

Und Mittwoch kam dann der erste Abschied. Ich komme nach meinem Reisemonat ja nochmal für ein paar Tage zurück nach Rochester. Leichter machte es das allerdings nicht...

Jetzt sitze ich jedenfalls gerade am Flughafen und warte darauf, dass das Abenteuer Reisemonat beginnt.

Davon werdet ihr dann das nächste Mal hören!

Bis bald,

Eure Juliane