Schnee ohne Ende, Disney on Ice und mein College Kurs

Happy New Year everyone! Mittlerweile ist auch schon wieder der erste Monat im neuen Jahr vorbei und es wird Zeit für den Januarbericht.

Den allerersten Tag im Jahr 2018 verbrachten wir reichlich unspektakulär - im Auto nämlich. Da die Ferien der Kinder vorbei waren, verabschiedeten wir uns von den Leuten in Connecticut und fuhren nach Hause. Die Fahrt verging auch echt schnell und sorgenlos, bis wir feststellten, dass wir Ella's Koffer vergessen hatten und der nun im 6 h entfernten Connecticut stand :D Da war die Freude natürlich erstmal groß! Der Koffer wurde dann per Schnellpost zu uns geschickt aber Ella musste trotzdem die gesamte Woche mit den paar wenigen Sachen auskommen, die sie nicht gepackt hatte, worüber sie definitiv nicht glücklich war!

Die nächsten Tage verbrachten Eoin und ich damit, alle neuen Spielsachen und Weihnachtsgeschenke auszuprobieren. Donnerstag kam ich dann ein bisschen an meine Belastungsgrenze. Eoin ist zur Zeit nämlich in einer echt anstrengenden Phase. Er kann nichts, echt gar nichts allein machen, sagt er hat vor allem Angst und klebt quasi wie eine Klette an mir. Klingt jetzt vielleicht nicht so schlimm, ist aber echt Nerven raubend. Es geht sogar so weit, dass er verweigert ins Bad zu gehen, weil er Angst vor Monstern hat und dadurch der ein oder andere 'Accident' passiert ist, oder er beispielsweise nicht allein in ein Zimmer gehen kann, obwohl ich im Nebenraum stehe und ihm zuschaue. Am Donnerstag war es wie gesagt so schlimm, dass ich einfach keine Geduld mehr hatte. Ich konnte mein Frühstück nicht essen, die Wäsche und das Geschirr nicht machen, weil Eoin mich jedesmal anschrie, dass er spielen will, aber ja nicht allein in den anderen Raum gehen kann und so weiter und so fort... Gott sei Dank ist diese Phase mittlerweile wieder vorbei!!!

Freitag waren es dann mal wieder angenehme -20 Grad, weswegen die Kids natürlich einen Snowday hatten. Ella war den ganzen Tag bei einer Freundin, Julia Eoin und ich spielten vormittags und nachmittags kam Julia's Freundin vorbei und wir machten alle Cookies. Meine Gastmutter schlug am Abend vor, mit uns allen ins Kino zu gehen und so sammelten wir alle Kids ein und fuhren los. Im Kino waren wir dann die Einzigen, da anscheinend nur wir so verrückt waren, bei diesem Schneesturm draußen herumzufahren... 

Woche 2 war weniger aufregend. Nach den -20 Grad hatten wir jetzt endlich mal wieder Temperaturen über dem Gefrierpunkt, und ehrlich gesagt fühlte sich das so was von warm an. So was von bescheuert eigentlich! Eoin und ich nutzen nochmal den letzten Schnee, um einen Schneemann zu bauen, bevor letztendlich der ganze Rest wegtaute. Wir gingen in dieser Woche außerdem ins Museum of Science, ich hatte einen Helfertag in der Vorschule, wir gingen in in die Bibliothek  und so weiter. Freitag kamen auch endlich meine Bücher fürs College an. Ich mache dieses Semester nämlich einen Anatomie Kurs, aber darüber werdet ihr gleich noch mehr hören.

Am Samstag hatten wir auf einmal 30 Zentimeter Neuschnee. Das war so cool! Es macht richtig Spaß, bei so viel auf einem Haufen draußen zu sein. Wir verbrachten fast den ganzen Tag damit, in Schneeberge zu springen und alles mögliche aus dem Schnee zu bauen. Abends musste ich dann offiziell arbeiten, was aber auch super schnell vorbei ging. Der Sonntag wurde dann trotzdem erstmal ausgiebig zum Erholen genutzt. ;)

Da ich ja am Samstag arbeiten musste, kam es mir ganz recht, dass am Montag hier erstmal Feiertag war. Ich nutzte meinen freien Tag, um noch ein paar Sachen fürs College zu kaufen und mich mit Freuden zu treffen. Den Rest der Woche musste ich aber natürlich ganz normal arbeiten. Am Dienstag gingen Eoin und ich ins 'Bounce it Out' - das ist eine Spielhalle voller Hüpfburgen und definitiv ein guter Ort, um Energie loszuwerden.  Am Abend hatte Ella ihr Chorkonzert, zu dem wir natürlich alle gekommen sind. Das richtige Highlight der Woche war aber definitiv der Donnerstag. Nach einem ganz normalen Tag machten wir uns abends alle fertig und fuhren zur Eishockeyhalle in Downtown Rochester. Wir gingen nämlich zu Disney on Ice. Und das war einfach sowas von toll! Meine Gasteltern hatten uns allen zu Weihnachten Karten geschenkt. Die Show war auch richtig gut, sodass wir danach alle im Disney-Fieber waren. Während mein Gastvater also am Freitag auf dem Weg nach NYC war, um sich mit ein paar Freunden zu treffen, fuhr ich mit den Kids in die Bibliothek und lieh quasi alle Disney Filme aus, die wir finden konnten. Zusammen mit meiner Gastmutter machten wir dann abends einen Film-Marathon. Wir schliefen zwar alle nach dem 3. Film ein, setzten den Marathon aber an den darauffolgenden Abenden fort. Jetzt dürfte die Disney-Euphorie erstmal gestillt sein. :D

Kommen wir nun zur letzten Woche im Januar. Die begann auch gleich mit einer Menge Stress. Der Montag an sich verlief echt gut. Eoin war vormittags in der Preschool, nachmittags malten wir aus und spielten, alles ganz normal. Am Abend hatte ich dann aber meine erste Collegestunde. Also hier nochmal offiziell: als Au Pair muss man ja für eine bestimmte Menge an Credits sammeln und hat dafür die verschiedensten Möglichkeiten. Man kann zum Beispiel übers Wochenende einen Au Pair Kurs machen, normal ins College gehen oder zum Beispiel eine Travel Class machen. Und ich habe mich also fürs College entschieden. Das ist zwar definitiv die teuerste Variante (und ich sage euch, es ist echt SAU TEUER!!!), aber irgendwie ist es auch richtig cool, in so ein richtig typisch amerikanisches College mit ganz normalen Studenten zu gehen. Nachdem ich ja letztes Jahr einen Psychologiekurs belegt hatte, habe ich mich dieses Jahr für Anatomie und Physiologie entschieden. Ich muss ehrlich sagen, dass ich am Montag mit der Class richtig überfordert war, weil ich mich 1. richtig extrem auf dem Campus verlaufen habe und 2. so gut wie keinen der 1000000 Fachbegriffe, über die gesprochen wurde, zuvor gehört hatte und irgendwie nur die Hälfte von allem verstanden habe. Das wurde am Mittwoch (bei der 2. Class) aber besser und mittlerweile habe ich gar keine Probleme mehr und der Kurs macht mir richtig viel Spaß! Und was das Thema verlaufen angeht: mein Orientierungssinn war ja noch nie wirklich gut, aber wer kommt denn bitte auf die Idee, alle 19 Gebäude des Colleges miteinander zu verbinden, sodass man den Gang im Gebäude 8 entlang geht und auf einmal im Gebäude 14 steht?! Gott sei Dank habe ich zuvor einen netten Professor gefunden, der mir den Weg zum Raum gezeigt hat, sodass ich wenigstens pünktlich war. Der Rückweg war da eher etwas schwieriger. Ich konnte nämlich partout den Ausgang nicht mehr finden, geschweige denn mich erinnern, auf welchem der 43 Parkplätze ich mein Auto geparkt hatte. :D Und so wanderte ich also eine gefühlte Ewigkeit umher, bis ich dann endlich, ENDLICH mein Auto fand und nach Hause konnte.

Der Rest der Woche verlief wieder ganz unspektakulär. Eoin hatte am Dienstag ein Playdate mit einem seiner Preschool Freunde, und da er die Tage darauf  anfing, eine deftige Erkältung zu bekommen, ließen wir es ruhig angehen.

Am Wochenende fand dann noch das Au Pair Meeting statt, zu dem diesmal auch die Gastfamilien kamen. Wir gingen alle Schlittschuh laufen, was total Spaß gemacht hat. Ella und Julia taten nach einer Weile die Füße weh, aber wir hatten trotzdem alle eine schöne Zeit!

Das war es wieder für diesen Monat.

Bis bald,

Eure Juliane